Am Samstag, 26. Oktober 2019, pünktlich um 6 Uhr, startete der Kirchenchor mit Angehörigen zu einer viertägigen Reise nach Brüssel. In diesen vier Tagen waren wir wieder in bewährter Weise bestens unterwegs mit dem Busunternehmen Grötzinger, diesmal mit dem Bus des FCH-Nachwuchses. Unser Busfahrer Dietmar hat uns auf der Strecke bis zum ersten Stopp an der Autobahnraststätte Hunsrück immer wieder Interessantes über die vorbeiziehende Gegend erklärt. Nach dem Zwischenstopp mit Vesper und Getränkepause, kamen wir gegen 13 Uhr in Aachen an. Dort hatten wir etwas Zeit, um uns in der Stadt umzusehen, etwas zu essen oder einfach nur bei einem Kaffee in der Fußgängerzone bei strahlendem Sonnenschein zu sitzen. Ab 15 Uhr bekamen wir eine Domführung, aufgeteilt in zwei Gruppen. In diesen guten und kurzweiligen Führungen haben wir sehr viel über die Geschichte des Doms, in dem die deutschen Kaiser und Könige gekrönt wurden, erfahren.

Danach ging unsere Fahrt weiter nach Brüssel, das wir gegen 19 Uhr erreichten. Nach dem Einchecken und einem sehr leckeren Abendessenbuffet stand der Abend zur freien Verfügung, was einige nutzten, um einen Spaziergang durch die Stadt zum Grand Place zu unternehmen. Brüssel ist eine multikulti Stadt, was man beim Gang durch die Fußgängerzone bestens beobachten konnte. Am Grand Place angekommen, waren wir von dessen nächtlicher Kulisse beeindruckt. Die imposanten Gebäude, u. a. das Rathaus, mit ihren Stuck- und Goldfassaden wurden durch die Beleuchtung effektvoll in Szene gesetzt. Durch das milde Wetter war es uns möglich, zumal wir auch eine größere Gruppe waren, einen Umtrunk im Freien einzunehmen. Nach diesem doch sehr langen Tag, kehrten wir erschöpft, aber wohlbehalten ins Hotel zurück. Durch die Umstellung der Uhren auf die Winterzeit hatten wir eine angenehm lange Nacht, Abfahrt am Hotel war am Sonntag nach einem späten Frühstück erst um 10.15 Uhr. Unser erster Programmpunkt war die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes in der Kath. Gemeinde deutscher Sprache St. Paulus. Pfarrer Severin begrüßte uns sehr herzlich und erläuterte uns kurz die Hintergründe für die Bestuhlung der Kirche im Kreis. Es war ein sehr schöner Gottesdienst, bei dem wir u. a. die berühmte Komposition von Johann Sebastian Bach „Wohl mir, dass ich Jesum habe“ mit unserem Chormitglied Barbara Schukraft am Klavier und Ulrike Kocsis an der Querflöte vorgetragen haben. Nach dem Gottesdienst bestand auch die Gelegenheit, mit Gemeindemitgliedern ins Gespräch zu kommen, so auch z. B. mit einer Dame aus Aalen.

Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen unserer Reisegruppe im Restaurant „The Open“ herrschte eine sehr gute Stimmung. Danach machten wir uns mit dem Bus auf den Weg zum Hotel, um unseren Stadtführer abzuholen. Mit ihm gemeinsam fuhren wir dann durch Brüssel vorbei an verschiedenen Sehenswürdigkeiten, u. a. dem Königspalast mit dem königlichen Park. Am Atomium machten wir einen Fotostopp, welcher ausgiebig genutzt wurde. Anschließend starteten wir noch vom Brüsseler Hauptbahnhof zu Fuß eine Stunde durch die Stadt. Am Grand Place verabschiedete sich unser flämischer Stadtführer von uns. Wir hatten dann noch freie Zeit zur Verfügung und eine kleine Gruppe machte sich auf zum „Manneken Pis“, dem Wahrzeichen Brüssels. Nach dem Abendessen im Hotel saßen wir noch gemütlich in der Lounge bei einem Glas Wein oder Bier mit guten Gesprächen und bester Stimmung beisammen.

Am Montag war der Besuch im Europaviertel mit Europaparlament und Auswärtigem Dienst auf dem Programm. Am Vormittag wurden wir, nach einemintensiven Sicherheitscheck, von Herrn Axel Hoyer vom Besucherdienst im Europaparlament begrüßt. Nach einer sehr kurzweiligen Besichtigung des Parlamentariums, mit interessanten Erklärungen zu den Schwierigkeiten der Übersetzung der Reden durch die Dolmetscher in 24 Sprachen, hat uns eine Mitarbeiterin des Parlamentsvizepräsidenten und EU-Abgeordneten Rainer Wieland überaus Wissenswertes über die Arbeit des EU-Parlaments erzählt, u.a. auch den Ablauf der Sitzungen in Straßburg, die noch in regelmäßigen Abständen weiterhin erfolgen. Danach hatten wir freie Zeit zur Verfügung, um auf dem Place Jourdan die angeblich besten Fritten Brüssels zu verkosten. Da wir wieder einen herrlich sonnigen Tag hatten, konnten wir sogar im Freien sitzen und dort die Mittagspause genießen. Anschließend machten wir uns auf zum Besuch des Auswärtigen Dienst. Dort hatten wir auch wieder einen aufwändigen Sicherheitscheck mit langer Wartezeitund unser Chorleiter wollte diese Zeit nutzen, um ein kleines Ständchen zu singen, was beim Sicherheitspersonal toll ankam. Begrüßt wurden wir von Herrn Dirk Lorenz, dem Sohn unserer Chorkollegin Ursula Lorenz. Er erläuterte uns die Aufgaben des Auswärtigen Dienstes der EUund gab uns interessante Einblicke in seinen Arbeitsbereich. Er ist u.a. zuständig für die Beziehungen zur Ukraine, Armenien, Moldawien und Georgiensowie diesen Ländern untereinander in Bezug auf die EU und anderen Ländern die noch in Verbindung stehen. Für uns ein schier undurchschaubar erscheinendes Geflecht aus politischen Beziehungen. Für Herrn Lorenz, wie er betonte, ein wichtiger Arbeitsbereich und er ist stolz, ein Teil davon zu sein. Nach diesem Besuch spazierten wir zu Fuß durch den Jubelpark, mit einem Fotoshooting am Triumphbogen. Dieser ist mit seiner Quadriga dem Brandenburger Tor nachempfunden. Park und Triumphbogen wurden im Jahre 1880 anlässlich des 50. Jahrestags der belgischen Unabhängigkeit angelegt. Mit dem Bus ging es dann zurück ins Hotel.

Am Dienstagmorgen hieß es dann Abschied nehmen von Brüssel. Um 8 Uhr starteten wir in Richtung Heimat. Mit einem kleinen Zwischenstopp in Heidelberg und dem Besuch der Stadtkirche Heiliggeist. Es bestand die Gelegenheit den Turm zu besteigen, von dort hatte man einen wunderbaren Ausblick auf Heidelberg und das Schloss. Leider war uns das Wetter an diesem Tag nicht sonderlich wohlgesonnen, es war sehr kalt und trüb. In der Stadtkirche sangen wir ein paar Lieder, u.a. „Amezaliwa“ und „Siyahamba“ bei einer herrlichen Akustik .Die anschließende Weiterfahrt verbrachten wir mit angeregten Gesprächen über das Erlebte, bei bester Stimmung. Und dank einer sehr guten Verkehrslage erreichten wir Steinheim planmäßig um 19.30 Uhr! Ein herzliches Dankeschön gilt unserem Chormitglied Rudolf Barthle sowie unserem Chorleiter Joachim Kocsis, die diese Reise hervorragend organisiert und geleitet haben. Dank auch Herrn Dirk Lorenz, für die Einladung zum Auswärtigen Dienst und seiner Ehefrau für die Organisation unseres Besuchs des Europaparlaments. Es war eine sehr schöne und interessante Reise in einer tollen Gruppe mit vielen Eindrücken und guten Begegnungen. Es macht Spaß im Kirchenchor zu singen und ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein.

Ute Horn