An Herrn Pfarrer Kausch und die Gemeindemitglieder der Kath. Kirchengemeinde Steinheim
eingegangen am 04.04.2020
Meine lieben Freunde,
ich möchte Ihnen allen ein frohes und glückliches Osterfest wünschen und mögen die Ostertage unseren Glauben daran stärken, dass wir dereinst dem auferstandenen Herrn begegnen werden, wenn wir unser Kreuz hier auf Erden getragen haben. Ich glaube, in diesen schweren Tagen der Coronakrise bedeutet diese Hoffnung noch mehr für uns. Beten wir darum, dass Ostern uns neue Hoffnung und Stärke gibt.
Ich darf mich bei Ihnen allen ganz herzlich für Ihre großzügige Spende für unsere Kinder bedanken. Ihre Spende ergab einen Betrag von 1.253.831,25 nepalesische Rupies. Wir sind Ihnen allen sehr dankbar. Wir werden das Geld wie immer für Lernmaterial und Verpflegung der Kinder ausgeben. Wir sind uns Ihrer Großzügigkeit sehr bewusst und dankbar dafür. Wir alle hier beten, dass Gott Sie alle in diesen schweren Tagen der Pandemie beschützen möge. Gleichzeitig bitte ich Sie inständig, uns auch weiterhin zu unterstützen. Ihre Hilfe bedeutet uns sehr viel.
Ich habe die Situation in Deutschland betreffend die Coronakrise sehr genau verfolgt, nachdem Sie alle und auch etliche Freunde von mir in Deutschland leben. Wir sind erleichtert zu sehen, dass Deutschland nicht so hart betroffen ist wie andere europäische Länder. Trotzdem sind wir sehr besorgt über die rasche Ausbreitung dieses Virus. Wie ist die Situation in Ihrer Gemeinde?
Letzte Woche lasen wir in der Zeitung, dass die Erzdiözese Köln ihre Krankenhäuser und medizinischen Einrichtungen für an Corona erkrankte Menschen aus Italien geöffnet hat. Das ist großartig.
Verglichen mit anderen Ländern ist Nepal verhältnismäßig sicher. Bis jetzt gibt es erst 6 offiziell festgestellte Fälle, einer ist bereits wieder genesen. Niemand ist bis jetzt gestorben. Die Regierung hat sofort sehr strenge Maßnahmen eingeleitet. Ab dem 19. März wurden alle Schulen Einrichtungen, Geschäfte, Klubs und Unterhaltungseinrichtungen geschlossen. Gruppen mit mehr als 10 Personen sind verboten. Am 22. März hat die Regierung Ausgangssperre verhängt und die Grenzen geschlossen. Niemand darf sein Haus verlassen, es gibt keine öffentliche Personenbeförderung mehr. Ganz Nepal ist geschlossen und still. Dies soll vorerst bis 07. April so bleiben. Aber wir gehen davon aus, dass dies wohl noch länger andauern wird. Ich denke, dass diese strengen Maßnahmen Erfolg haben werden.
Alle unsere Kinder sind am 18. März nach Hause gegangen, nachdem die jährlichen Prüfungen noch abgeschlossen werden konnten. Die Prüfungen für die 10. Klasse, die am 20.03. hätten stattfinden sollen, sind auf unbestimmte Zeit verschoben.
Morgen ist Palmsonntag und die Osterwoche beginnt. Auch in Nepal gibt es keinerlei Osterfeierlichkeiten oder Gottesdienste. Wir sind traurig, aber wir folgen den Anordnungen der Regierung und der Katholischen Kirche. Denken wir aneinander im Gebet.
Ihr Michael Chirayath